Temporal Feed / Gitmo List Ausstellung Freier Eintritt


Zu hören am Sonntag 20./27. August und 3./10. September 2017, durchgehend zwischen 14:00 und 21:00 Uhr:

Soundaktivismus2017

TEMPORAL FEED ( Audio 20:48, 2017)
GITMO LIST ( Audio 5:40, 2017)
von Liam Slevin (GB)

Kurator, Lautsprecher-Installation: Knut Remond

Temporal Feed
'Temporal Feed' ist die akustische Dokumentation einer Sammlung von Licht/Sound-Installationen und vorgefertigten Feedback-Systemen, die mit einem hoch nachhallenden architektonischen Raum reagieren. Live aufgenommen im Auxiliary Project Space im August 2017.
Indem es entfernte Landschaften evoziert, sieht 'Temporal Feed' eine vielfältige Sammlung von Verbraucherelektronik Werkzeuge akustischen Ausdrucks werden, indem Slevins Feedback-Wände auf physischen Raum treffen. Er vertieft sich in die Potentialität von jedem System, indem er neue Möglichkeiten herauskitzelt und die Wirkung, die konstruierte Räume auf unsere Hör-Ökologie haben, untersucht.
Indem er mit den Resonanzfrequenzen des Raumes arbeitet, erforscht er Ideen von systematischer Kontrolle und von Machtbeziehungen durch die Manipulation dieser akustischen Strukturen. Durch das Einbringen eines physischen performativen Elements oder einer physischen performativen Manipulation stellt Slevin diese akustischen Strukturen als Antithese von Balance und Harmonie in eine Umgebung am Rande von Dissonanz.

Gitmo List
'Gitmo List' ist eine Komposition von 14 Popsongs, die gleichzeitig gespielt und durch eine Feedback-Matrix bearbeitet werden. Die ausgewählten Songs sind Teil von was als 'Gitmo-Liste' bekannt ist, eine Sammlung von Songs, die die amerikanische Armee als Methode der akustischen Folter in früheren Konflikten angewendet hat.
'Gitmo List' ist Teil eines größeren Oeuvres, das Slevin hinsichtlich Physikalität von Sound erforscht in Beziehung zu der Geschichte von politisiertem Sound. Hauptsächlich geprägt von seinen Untersuchungen des Falles Irland versus England 1978, der vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gebracht wurde. Der Fall wurde von England gewonnen und resultierte in der Verordnung, dass es nicht als Foltermethode klassifiziert wird, andere gegen ihren Willen Sound auszusetzen. Sondern eher als inhuman, und dieser Fall wird nun oft benutzt, um den Gebrauch von Sound als Folterwerkzeug zu rechtfertigen.
Durch das gleichzeitige Abspielen jedes Titels durch die Feedback-Matrix fungiert sie tatsächlich als Echokammer. Die Information wird sofort verzerrt und alle Merkmale westlicher Popkultur werden in einer Wand von Feedback aufgelöst, was die HörerInnen einer verlagerten Hörerfahrung aussetzt.

Das ohrenhoch-Manifest SOUNDAKTIVISMUS 017 - POSITIONIERUNG
(Text: Isabella Zamboni + Knut Remond) ist im 'ohrenhoch' an die Wand gepinnt und als Flyer erhältlich.

Liam Slevin
geb. 1984 in Cork, Irland
Slevin ist ein Künstler und Kulturproduzent aus Cork, Irland. Er ist der kreative Leiter von 'The Auxiliary Project Space' und Mitbegründer und Leiter des Middlesbrough Art Weekender. Als multidisziplinärer Künstler der hauptsächlich mit Sound arbeitet, können seine Arbeiten als architektonische Interventionen, Soundskulptur, audiovisuelle Installationen, Performances und aufgenommene Sound-Werke erfahren werden.

Bild: Liam Slevin | Photo credit: Yvonne Daschowski

Weitere Infos: www.ohrenhoch.org


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