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ANNA BOROWY "Hinter den Spiegeln" Einzelausstellung

Ausstellung: 22. Oktober - 3. Dezember 2011
Vernissage: 21. Oktober, 18 - 21 Uhr
„Hinter den Spiegeln“ nennt Anna Borowy ihre neue Serie von Bildern und nicht ohne Grund werden wir an die Erlebnisse von Lewis Carrolls Heldin Alice erinnert. Auch die Bilder Anna Borowys versetzen uns in eine phantastische Welt skurriler Geschöpfe und eigenartiger Szenerien.

Wie die natur-ornamentalen oder schemenhaften Hintergründe wurden auch die Figuren im Vordergrund mit dichten, leuchtkräftigen Farben ausgestattet. Dabei sind viel- bzw. fremdfarbige Texturen entstanden, die im Detail scheinbar unmöglich mit dem bezeichneten Objekt in Verbindung gebracht werden können, als gesamte Struktur aber einen durchaus klaren, wenngleich neuartigen Zusammenhang erzeugen. Eine Darstellung eines veritablen Bären zum Beispiel funktioniert mit einem erstaunlich bunten Fell, das auf den zweiten Blick zu großen Teilen aus Farben wie rosa, gelb und blau zusammengesetzt wurde. Überraschend bei solchen Betrachtungen von Anna Borowys Werken ist die eigene Wahrnehmung, die sich nicht angesichts der deutlich ungetreuen Farbwahl über den Grund des Mangels an Konformität wundert, sondern die Objekte sofort und intuitiv in einer besonderen und stimmigen Ordnung findet.

Ein sich wiederholendes inhaltliches Schema ist die Gruppierung von Tieren zu den zentralen menschlichen Figuren. Diese Tiere interagieren nicht nur mit den Protagonisten, sondern scheinen mit ihnen zu kommunizieren bis hin zu sehr menschlichen Zügen und Eigenarten. Die tierischen Wesen wirken von der Magie quasi orphischer Gestalten, ihren Bild gewordenen Klängen gebannt und verwandelt. Außerdem weisen die Kreaturen selbst derart menschliche Mimiken auf, dass sie verkörperten Totems oder verzauberten Märchentieren gleichen. Bei oben erwähntem Bären etwa gipfelt diese Eigenschaft in seinen zweifelsfrei blauen menschlichen Augen.

Für einen besonderen Spannungsaufbau sorgen die zumeist mädchenhaften Protagonistinnen in unmittelbarer Nähe auf sie bezogener Raubtiere. Entgegen ihrer Natur jedoch stellen diese Prädatoren für ihre zarten Gegenüber nicht nur keine Gefahr dar, sondern wirken zahm und hingebungsvoll. Erstaunlicherweise scheinen diese wilden Geschöpfe in ihrer (einseitigen) Hinwendung sogar verletzlicher als das Objekt ihrer Zuneigung.

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